Musik ist ein ideales Medium für Kinder ihre Gefühle und Gedanken zu äußern, sowie emotionale Belastungen abzureagieren. Sie trägt zur Entspannung, Aufmunterung, Lebensfreude und zur emotionalen Stärke bei und führt dadurch zu Ausgeglichenheit.
In unseren Tageablauf ist das gemeinsame Singen fest integriert. Wir beginnen unseren Morgenkreis mit einem Begrüßungslied, dass die Kinder unter mehreren verschiedenen Liedern auswählen können.
In unseren pädagogischen Angeboten sind z. B. Lieder, Sing- und Bewegungsspiele, Klanggeschichten und Tänze ein immer wiederkehrender Inhalt. Wir haben dabei verschiedene Zielsetzungen für die Kinder:
- Dass sie die eigene Sprech- und Singstimme entdecken.
- Kinderlieder- und -verse aus dem Eigenen und anderen Kulturkreisen kennen lernen.
- Mehrere Kinderlieder singen können.
- Verschiedene Musikinstrumente kennen lernen.
- Freude am gemeinsamen Singen und Musizieren entwickeln.
- Musik als Ausdrucksmöglichkeit der eigenen Stimmungen und Gefühle erfahren.
- Kleine Geschichten vokal und instrumental gestalten.
- Spaß beim Musizieren haben.
Beim gemeinsamen Singen und Musizieren finden auch viele soziale Interaktionen statt, wie: einander zuhören, aufeinander reagieren, Regeln oder gemeinsame Vereinbarungen einhalten. Das Kind lernt auch einmal zurückzustehen oder dem anderen z. B. ein Instrument zu überlassen, das ich gern haben möchte. Dies sind Möglichkeiten um soziale Verhaltensweisen einzuüben. Uns ist es wichtig immer wieder alte Lieder aus unserem Kulturkreis weiterzugeben und damit die eigenen Traditionen zu pflegen. Gerade auf dem musikalischen Weg versuchen wir den Kindern außerdem auch „Fremdes“ nahe zu bringen, denn dies wird von ihnen meist begeistert aufgegriffen. Dies geschieht innerhalb von Projektthemen z. B. bei einer Reise durch verschiedene Kulturen. Außerdem holen sich die Kinder immer wieder während der Freispielzeit den CD-Player und wollen sich zu verschiedenster Musik bewegen oder tanzen. Dies versuchen wir den Kindern in unserem Matratzenzimmer möglichst häufig zu gewähren. Hierbei können sich die Kinder unbeschwert durch Bewegung und Tanz zur Musik äußern.
Musikalische Bildung und Erziehung spricht die gesamte Persönlichkeit des Kindes an. Wir versuchen ein Gleichgewicht zwischen hören, singen, sich bewegen, tanzen, Rhythmus erleben, den eigenen Körper spüren und beherrschen und ein Instrument zu spielen, zu schaffen. Das Kind ist hier mit allen Sinnen gefordert und auch seine kognitiven Fähigkeiten werden miteinbezogen.
Wir möchten den Kindern Musik täglich und vielseitig erlebbar machen. Dabei beruht die Musikerziehung auf einem spielerischen, ganzheitlichen und prozessorientierten Ansatz, der nicht auf das musikalische Ergebnis fixiert ist.
Ein weiterer Aspekt der Musikerziehung ist es, mit den Kindern zu Lauschen und zu Horchen. Kinder sind in unserer Zeit vielen verschiedenen akustischen Reizen ausgesetzt und ihnen fällt aufmerksames Hören immer Schwerer.
Weitere wichtige Zielsetzungen, die wir in Bezug auf das Erleben von Musik und deren bewusste Wahrnehmung haben sind außerdem:
- Musik als Möglichkeit zur Entspannung und als Quelle des Trostes und der Aufmunterung erfahren.
- Musik mit ungeteilter Aufmerksamkeit zuhören können.
- Musikstücke und Tänze verschiedenster Epochen und Kulturen kennen lernen.
- Musikrhythmus in Tanz und Bewegung umsetzen.
- Erste spielerische Erfahrungen mit dem graphischen Notieren von Musik sammeln.
- Komponisten und einige ihrer bekannten Werke kennen lernen z. B. die vier Jahreszeiten und Peter und der Wolf.
- Beim Zuhören zwischen z. B.: laut – leise, hoch – tief und schnell – langsam unterschieden lernen.
- Hören von Musik mit bildnerischen Mitteln ausdrücken. Umsetzten von Klängen in Zeichen, Farben und Formen.